{"id":11491,"date":"2020-03-23T09:45:27","date_gmt":"2020-03-23T09:45:27","guid":{"rendered":"http:\/\/www.meinonlinecasino.com\/?p=11491"},"modified":"2020-05-20T13:33:40","modified_gmt":"2020-05-20T12:33:40","slug":"mecker-kolumne-deutschland-reguliert-gluecksspiel-online-200323","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.meinonlinecasino.com\/casino-artikel\/mecker-kolumne-deutschland-reguliert-gluecksspiel-online-200323\/","title":{"rendered":"Die Mecker-Kolumne: Deutschland reguliert – das Ende von Spa\u00df und Unterhaltung im Online Casino?"},"content":{"rendered":"
Sommer 2021 soll es soweit sein:<\/strong> Deutschland wird das Online Gl\u00fccksspiel (bzw. den Betrieb von Internet Casinos und Spielen) regulieren (Stichwort: Gl\u00fcNeuRStv bzw. der Gl\u00fccksspielneuregulierungsstaatsvertrag – geht echt locker von der Zunge). Und anscheinend trifft „wer’s glaubt wird selig“<\/em> dieses Mal tats\u00e4chlich nicht zu, nach vielen Jahren des rechtlich plumpen Hickhacks! Das hei\u00dft, wir bekommen ein bundesweites Gesetz, das vorgibt, wie Fr\u00e4ulein und M\u00e4nnlein ihre Euros in den Internet-Gl\u00fccksspielst\u00e4tten zu verpulvern haben (und dabei idealerweise nicht abh\u00e4ngig zu werden).<\/p>\n In dieser Mecker-Kolumne gehen wir auf diverse Einzelheiten des vorl\u00e4ufigen bzw. ersten Gesetzentwurfs ein, werfen einen sarkastischen Blick auf die Gl\u00fccksspielverordnungen anderer Euro-L\u00e4nder und geben Einblick, was n\u00e4chstes Jahr m\u00f6glicherweise zu erwarten ist (nun, vielleicht auch erst in 2022, je nachdem, wie lange der Anmeldeprozess auf eine Lizenz in Anspruch nehmen wird).<\/p>\n Den Einzelheiten des ersten Gesetzentwurfs nach zu urteilen, wird man den Eindruck nicht los, dass die Damen und Herren von oberster Stelle bisher nichts von ihren europ\u00e4ischen Kollegen gelernt haben, die die Zucht-Keule l\u00e4ngst rausholten.<\/p>\n Denn nun schl\u00e4gt die Ethik- und B\u00fcrokratie-Keule (m\u00f6glicherweise) auch in Deutschland voll zu. Wer die Freiheiten<\/strong> in einem Online Casino zu sch\u00e4tzen gelernt hat \u2013 die wiederum andernorts in lokalen Spielst\u00e4tten mit immer strengeren Auflagen komplett ausgeh\u00f6hlt werden<\/strong> \u2013 kann sich 2021\/2022 vielleicht so richtig warm anziehen. Wohlgemerkt „m\u00f6glicherweise“, da es sich \u2013 wie gesagt \u2013 um den ersten Gesetzentwurf handelt und die finale Ausf\u00fchrung nach wie vor diskutiert wird, auch mit Vertretern der Gl\u00fccksspielbranche (nicht dem Monopol, obwohl dieses sicher auch seine F\u00e4den im Hintergrund zieht).<\/p>\n Wie dem auch sei, denn was jener erste Entwurf bereits heute in den Raum wirft, ist starker Tobak (praktisch ein Tempolimit 50 auf der Autobahn). Die Rede ist u.a. von:<\/p>\n <\/a><\/p>\n Werden die genannten Punkte auch nur teilweise durchgesetzt, betrifft dies nicht nur die Spieler, sondern schl\u00e4gt sich schlussendlich auch auf die Gl\u00fccksspielbetreiber nieder. Niedrige Einsatzlimits und eine Begrenzung f\u00fcr monatliche Einzahlungen, garniert mit einer voraussichtlich horrenden Besteuerung f\u00fcr die Betreiber, lassen folgenden Schluss zu:<\/p>\n Jene Lizenzen, die die deutsche Gl\u00fccksspielaufsicht zun\u00e4chst aush\u00e4ndigen werden, sind aller Wahrscheinlichkeit an zwei H\u00e4nden abzuz\u00e4hlen<\/strong>. Bis dahin werden die meisten kleineren Betreiber den Markt vollends verlassen haben, da es sich schlicht und einfach nicht lohnt, sich auf dieses Steuer- und B\u00fcrokratie-Monster einzulassen. Respekt, denn genau so reguliert man einen potenziell milliardenschweren Erwerbszweig zu Grunde (immerhin \u00fcber 13 Mrd. – Quelle: Gluecksspielwesen.de<\/em>).<\/p>\n <\/a><\/p>\n Ende Februar 2020 hat der erste uns bekannte Kandidat, das Fairplay Casino, seine Akquisition von Spielern in Deutschland „ausgesetzt“. Kunden, die bereits \u00fcber ein Konto verf\u00fcgen, k\u00f6nnen aber nach wie vor spielen<\/strong>. Wie der Ausstieg abgewickelt wurde, ist wiederum eine Story f\u00fcr sich.<\/p>\n Der Begriff Nacht und Nebel Aktion dr\u00e4ngt sich auf, da die Zusammenarbeit praktisch am gleichen Tag an einem Freitagnachmittag, also kurz vor Ladenschluss und ohne Vorwarnung (au\u00dfer einer eMail), bis auf Weiteres ausgesetzt wurde. AGB-Klauseln hin oder her (und dies ist jetzt nicht<\/strong> direkt auf Fairplay bezogen), doch das digitale Papier<\/em>, auf dem die Vereinbarungen zwischen dem\/den Gl\u00fccksspielbetreiber(n) und dem\/den Affiliate(s) (sprich, den Werbepartnern) stehen, sind und waren stets ein Scherz ohne Pointe. Denn jederzeit, wenn ein Betreiber \u00c4nderungen in seinen AGB vornehmen m\u00f6chte, so mies diese auch sein m\u00f6gen, bleibt der anderen Seite stets nur eine Option: Akzeptieren oder einpacken.<\/p>\n Da dies jedoch einen komplett anderen Zusammenhang darstellt, m\u00f6chten wir abschlie\u00dfend lediglich schlussfolgern, dass weitere \u00e4hnliche panische Ausstiege bis 2021 wahrscheinlich<\/strong> sind – haupts\u00e4chlich von Marken, die einen Gro\u00dfteil ihres gesch\u00e4ftlichen Fokus auf den deutschen Markt richten. Warum das? Weil unter eben jenen Betreibern die Angst umgeht (siehe auch den \u00fcbersetzten Wortlaut der Fairplay-Mail unten), sp\u00e4ter keine deutsche Lizenz mehr abzubekommen<\/strong>. Und dies nicht alleine, weil jene Lizenzen h\u00f6chstwahrscheinlich d\u00fcnn ges\u00e4t sein werden, sondern ebenfalls, „um die eigene Weste wei\u00df zu waschen“. Denn wer in Zeiten der rechtlichen Grauzone nicht mit seinem k\u00fcnftigen Big-Daddy-Lizenzgeber in Ungnade fallen m\u00f6chte, SOLLTE seinen Service f\u00fcr Spieler in Deutschland (bzw. die Akquisition) besser fr\u00fchzeitig einstellen.<\/p>\n Auszug aus der Fairplay-Benachrichtigung:<\/strong> „Da Deutschland bei Weitem der gr\u00f6\u00dfte und wichtigste Markt von Fairplay ist, wird Fairplay versuchen, zu gegebener Zeit eine solche (eine) Online-Gl\u00fccksspiellizenz(en) zu beantragen. Vor diesem Hintergrund – und da niemand wei\u00df, ob und wie der deutsche Gesetzgeber beschlie\u00dfen wird, bereits auf dem deutschen Markt t\u00e4tige Betreiber zu bestrafen<\/strong>, bevor die Gesetzgebung eingef\u00fchrt wird – hat Fairplay beschlossen, die Ausrichtung auf den deutschen Markt vorerst einzustellen.“<\/em><\/p>\n Einmal mehr kommen wir vom eigentlichen Thema ab, doch wer sich wundert, warum es in Deutschland (momentan) kein Merkur sowie Novoline online gibt, dem sei gesagt, dass die damit verbundenen Vorkommnisse \u00e4hnlicher Natur sind. Mitte bis Ende 2017 zog sich Merkur und relativ kurz darauf auch Novomatic mit seinen Slots vom deutschen Online-Markt zur\u00fcck. Mit Ausnahme von Merkur in \u00d6sterreich trifft diese Sperre (bis auf Weiteres) auf alle deutschsprachigen L\u00e4nder zu.<\/p>\n Randnotiz:<\/strong> Wie es der Berliner Geldspielautomaten-Hersteller Bally Wulff \u2013 im Internet in Gestalt von Gamomat<\/strong> \u2013 schafft, nach wie vor im deutschen Online-Markt t\u00e4tig zu sein, ist uns ein R\u00e4tsel. Es mag etwas weit hergeholt sein, doch m\u00f6glicherweise werden die Gamomat Spiele nach der Regulierung erneut unter der Flagge von Bally Wulff wehen (so, wie es zu Beginn zwischen 2015 und 2017 der Fall war). Alle Bally Wulff Casinos online<\/a>.<\/p>\n Die Medienber\u00fchmtheit, die die deutsche Traditionsmarke Merkur um Gauselmann Ende 2017 einholte, liegt in der Zeit der Paradise und Panama Papers. Hintergrund: Wenig \u00fcberraschend werden die offiziellen Merkur online Spiele \u00fcber einen Drittanbieter vertrieben, was wiederum erm\u00f6glicht(e), dass Lizenznehmer (also Online Casinos) in Deutschland Slot-Hits wie Dragon’s Treasure, Triple Chance und Co. mit Echtgeld anbieten konnten.<\/p>\n Da Deutschland bis heute kein Gl\u00fccksspielgesetz f\u00fcr Online Casino Spiele vorweisen kann, jedoch auch die eigens ins Leben gerufenen Verbote des Gesetzgebers nicht mit dem Wettbewerbsrecht der EU konform sind, entstand eine klassische Grauzone. Insofern war, salopp gesagt, bis dahin noch alles im gr\u00fcnen Bereich<\/em>.<\/p>\n Da schlechte Presse aber meist keine gute Werbung abgibt, entschlossen sich die beiden Gro\u00dfgewichte Merkur, und aus sicherer Distanz die Lage observierend, schlie\u00dflich auch Novomatic f\u00fcr den vorzeitigen Komplettausstieg, um die wei\u00dfe Weste zu wahren. Und man darf vermuten, dies nur solange, bis Deutschland in absehbarer Zeit seine f\u00fcnf Sinne zusammenbekommt, um dem Spuk mittels einer Regulierung ein Ende zu bereiten (\u00fcbrigens flogen die Reel Time Gaming Spiele (RTG) wie Eye of Horus, Fishin‘ Frenzy usw., die ebenso von Merkur vertrieben werden, einige Monate nach dem deutschen Ausstieg ebenfalls aus dem Programm der Online Spielos).<\/p>\n Surreal:<\/strong> Dass es auch anders laufen kann, zeigte sich bei der Stake7 Online Spielo, die Ger\u00fcchten zufolge zumindest teilweise von der schlechten Presse profitierte, indem sie kurzerhand noch mehr Zulauf<\/strong> bekam. Das Sahneh\u00e4ubchen f\u00fcr uns war aber, dass Stake7 in einem Online-Bericht der Tagesschau sicher unabsichtlich mit einem aus Sicht der Suchmaschinen-Optimierung \u00e4u\u00dferst f\u00f6rderlichen Link bedacht wurde. Leider k\u00f6nnen wir dies heute nicht mehr in jenem Bericht nachweisen, da die Verlinkung mittlerweile verschwunden ist. Sei’s drum. Wer jedoch selbst nachlesen und in alten Zeiten schwelgen m\u00f6chte, hier geht es zum Bericht vom 06. November 2017<\/a>.<\/p>\n Der Ausstieg beider Branchengr\u00f6\u00dfen f\u00fchrte folglich auch dazu, dass die meisten damals offiziellen Novoline Online Casinos wie StarGames (momentan nur Spielgeld), SuperGaminator, Quasar und OVO fr\u00fcher oder sp\u00e4ter ihre digitalen Pforten schlie\u00dfen w\u00fcrden (die zu Beginn puren Merkur Spielos wie Sunmaker oder Platin traf es tats\u00e4chlich nicht so hart). Zu dieser Zeit konnten jedoch keine der Anbieter, die \u00fcber eine Merkur oder Novoline Spiele-Lizenz verf\u00fcgten, jene Titel im deutschsprachigen Raum mehr anbieten (mit Ausnahme von Merkur in \u00d6sterreich).<\/p>\n Wie bereits angedeutet, ist stark davon auszugehen, dass im Falle einer deutschen Regulierung Merkur und Novomatic wieder zur\u00fcckkommen. Gleichwohl ist es praktisch garantiert, dass jene Anbieter mit einer deutschen Lizenz entweder die Spiele des einen oder anderen (wenn nicht beiden) Automatenhersteller-Giganten im Programm haben werden. Dies vorauszusetzen, wird unter den dann herrschenden monopolistischen Umst\u00e4nden \u00fcberlebenswichtig sein (das jedenfalls ist unsere Meinung).<\/p>\n Nur nicht auffallen und die bisweilen eher schwachen Gehversuche der deutschen Gl\u00fccksspielregulierung aussitzen, k\u00f6nnte man zu dieser Entwicklung sagen. Klingt doch etwas wie Kriecherei mit System, bei der nach unserer Einsch\u00e4tzung schlussendlich nur die liquidesten Unternehmen \u00fcberleben und eine Art Monopol-Status einnehmen werden. Gleiches zeichnet(e) sich l\u00e4ngst in L\u00e4ndern ab, wo die Regulierung die Eier der Betreiber fest im Griff hat. Beispiel Gro\u00dfbritannien<\/strong> mit seiner „UK Gambling Commission“ – der nach heutigen Standards wohl strengsten und teils kryptisch-anmutenden Regulierungsbeh\u00f6rde.<\/p>\n In anderen L\u00e4ndern wie etwa Schweden<\/strong>, wo die Regulierung noch frisch ist, \u00fcberschlagen sich die Ereignisse mittlerweile derart, dass sich kein Betreiber mehr so recht im Klaren ist, wo die eindeutige Linie zur Einhaltung aller Regeln und Ma\u00dfnahmen verl\u00e4uft<\/strong>. Dies hatte bereits den Ausstieg diverser namhafter Online Casinos zur Folge.<\/p>\n Im \u00dcbrigen droht Deutschland ein \u00e4hnliches Szenario wie Schweden, was wir in unserer zweiten Gl\u00fcNeuRStv-Mecker-Ausgabe<\/a> n\u00e4her erl\u00e4utern. \ud83d\ude09<\/p>\n Endlich zur\u00fcck zum eigentlich Thema!<\/strong><\/p>\n Ob Ihre Spielst\u00e4tte bis 2021 noch f\u00fcr Sie ge\u00f6ffnet sein wird, kommt sicher auch auf die jeweilige Marktausrichtung des Betreibers an. Rein theoretisch sollte selbst bei Betreibern, die einen starken Fokus auf Deutschland legen, keine Kontoschlie\u00dfung erfolgen, sofern bereits ein Konto bei dem Anbieter eingerichtet wurde.<\/p>\n Steht 2021 schlie\u00dflich das Gl\u00fcNeuRStv-Gesetz (oder erneut erst in einigen Jahren, wie diverse Branchen-Insider munkeln), geht es in die „Kriech-Phase“. W\u00e4hrend dieser Art \u00dcbergangsphase werden wahrscheinlich jene Betreiber die besten Chancen auf eine der wenigen Lizenzen haben, die sich am l\u00e4ngsten dem deutschen Markt „enthalten“ haben. Bis eine Lizenz ausgestellt ist, kann es sich wiederum um Monate handeln, wo wir erneut auf das Jahr 2022 zu sprechen kommen. W\u00e4hrend dieser Zeit m\u00fcssten jedoch alle anderen Gl\u00fccksspielbetreiber de facto illegal sein \u2013 und dies rechtsbindend, was im Super-GAU-Szenario in einem Exodus s\u00e4mtlicher Aktivit\u00e4ten<\/strong> m\u00fcnden k\u00f6nnte. Sp\u00e4testens dann werden einige kleinere Unternehmen ins Gras bei\u00dfen, die in Deutschland ihren profitabelsten Markt sehen.<\/p>\n Das ganze Regulierungs- und Lizenz-Ged\u00f6ns k\u00f6nnte sich zumindest aber auch in Teilen r\u00e4chen…<\/p>\n Nur weil es eine bundesweite Gl\u00fccksspielregulierung geben wird, hei\u00dft dies noch lange nicht, dass nicht auch andere Marken mitmischen wollen \u2013 und sofern der Gesetzgeber nicht auch gleich Internet-Polizei spielen m\u00f6chte, wird er dieser Entwicklung sicher nicht allzu viel entgegensetzen k\u00f6nnen. Einmal mehr verweisen wir auf unsere zweite Mecker-Ausgabe zum deutschen Gl\u00fccksspielstaatsvertrag<\/a> bzw. dem Vergleich zwischen Schweden und Deutschland.<\/p>\n Portale, etwa solche mit einer Lizenz aus Cura\u00e7ao (also L\u00e4nder oder Gebiete, die man nur zu gerne auf „schwarze Listen“ setzt), werden voraussichtlich weitaus geringere (oder null) Chancen auf eine DE-Lizenz haben. Schon heute wird jenen Betreibern zugesetzt, etwa mit Einschr\u00e4nkungen der verf\u00fcgbaren Zahlungsmethoden<\/strong> f\u00fcr Spieler. Und ab und an erfahren wir von aktuellen Entwicklungen, in denen zum Beispiel Niedersachsens Innenministerium deutsche Banken und Sparkassen auffordert, keine Spieler-Zahlungen mehr an „illegale“ Online Casinos (also praktisch jedes Casino Portal) weiterzuleiten \u2013 andernfalls werden Sanktionen angedroht.<\/p>\n Sei’s drum, denn mitmischen werden jene „illegale“ Seiten nach wie vor \u2013 auch nach Einf\u00fchrung der bundesweiten Regulierung. Und einmal ganz nebenbei: Cura\u00e7ao-lizenzierte Online Casinos sind \u00fcbrigens nicht gleich Verbrecher, die weltweit ihre Kundschaft ausnehmen. Wie immer muss man Bescheid wissen, wo es sicher ist, zu spielen. Dass eine Cura\u00e7ao-Lizenz wiederum mit weniger strengen Auflagen behaftet ist und man im Ungl\u00fccksfall als klagender Spieler praktisch keinen festen rechtlichen R\u00fcckhalt hat, ist aber ebenso klar.<\/p>\n Wie wir nur zu gut wissen, wird oftmals die Ethik-Keule geschwungen, die sich als Aufh\u00e4nger gerne dem Thema der unb\u00e4ndigen Gefahr der Gl\u00fccksspielsucht annimmt. Nat\u00fcrlich ist die Suchtgefahr ein wichtiges Thema, gar keine Frage<\/strong> (bevor sich jetzt jemand echauffiert). Doch wenn sich beispielsweise in Gro\u00dfbritannien (wohlm\u00f6glich nur dort m\u00f6glich) sogar das nationale Gesundheitswesen (NHS – National Health Service) gegen den – Zitat – Teufelskreis des Gl\u00fccksspiels<\/strong> in Moralapostel-Position bringt, erreichen wir eine neue Qualit\u00e4t.<\/p>\n So schrieb die Leiterin der psychiatrischen Dienste f\u00fcnf gro\u00dfe Gl\u00fccksspielunternehmen an, um dringende Ma\u00dfnahmen zur Bek\u00e4mpfung der Spielsucht und ihrer Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen zu fordern, beispielweise durch das Unterbinden von VIP-Verg\u00fctungen und dergleichen. So beklagten sich diverse Spieler angeblich dar\u00fcber, nicht mit der Spielerei aufh\u00f6ren zu k\u00f6nnen, weil sie zum Beispiel zu Fu\u00dfball-Events in die VIP-Loge eingeladen wurden.<\/p>\n Mal ehrlich:<\/strong> Nur weil vereinzelte Leute (aufgrund einer VIP-Einladung zu einer Champions League Begegnung)<\/em> ihre Zocker-Gewohnheiten angeblich nicht im Griff haben, sollen nun s\u00e4mtliche Verg\u00fctungen f\u00fcr alle Spieler abgeschafft werden?<\/p>\n Die – nennen wir es einmal – Moralapostelei<\/em> kennt mitunter aber auch bei der Zusammenarbeit mit vereinzelten Casino Betreibern keine Grenzen. Wenn diverse Betreiber etwa ihre Werbepartner auffordern, bestimmte Marken, mit denen sie nicht zusammen auf einer Seite gesehen werden wollen (etwa Cura\u00e7ao-lizenzierte Casinos), zu entfernen, ist einmal mehr eine neue Qualit\u00e4t der Willk\u00fcr erreicht.<\/p>\n Betreiber, die ihren Willen mit solchen Drohgeb\u00e4hren durchsetzen wollen, werden Sie auf MeinOnlineCasino.com<\/em> jedenfalls nicht zu Gesicht bekommen. Und falls einem Betreiber tats\u00e4chlich die Sicherungen durchfliegen, um mit derartigen Forderungen auf den Putz zu hauen, fliegt dieser ohnehin bei uns raus (denn dies ist keine Grundlage f\u00fcr eine konstruktive Zusammenarbeit).<\/p>\n <\/a><\/p>\n Die schlichte Antwort lautet:<\/strong> Mitunter recht grausig. Frankreich zum Beispiel hat seinen Markt auf dem Niveau eines Steuergelder-s\u00fcchtigen Vollpfostens bereits vor einigen Jahren komplett tot-reguliert. Spaniens Marktanteile als weiteres Beispiel sind nunmehr unter weniger Betreibern aufgeteilt. Zu Zeiten der Vorbereitung auf Spaniens Regulierung mussten alle Betreiber u.a. ihre gesamten Spielerkonten schlie\u00dfen und die Spieler im Anschluss praktisch erneut zur Kontoanmeldung bekehren – also nachdem das Lizenz-Ged\u00f6ns endlich vor\u00fcber war (sofern der jeweilige Anbieter \u00fcberhaupt noch aktiv war, nicht pleite gegangen ist oder den Markt komplett verlassen hat).<\/p>\n Gro\u00dfbritannien, ein Land mit einem breiten Spektrum an Online- wie auch Offline-Spielern, galt zu Zeiten der Einf\u00fchrung seiner Gl\u00fccksspielregulierung durch die UKGC noch als Vorzeigebeispiel. In der Tat bekommt man den Eindruck, dass die UKGC die fortschrittlichste Gl\u00fccksspielaufsichtsbeh\u00f6rde weltweit sein m\u00f6chte.<\/p>\n Doch wenn der Punkt erreicht ist, an dem „knuddelige“ Designs oder gar bestimmte Farben nicht mehr in Marketing-bezogenen Elementen angewendet werden d\u00fcrfen – da diese angeblich Minderj\u00e4hrige zum Gl\u00fccksspiel verleiten k\u00f6nnten – f\u00fchlt man sich doch etwas in seiner Intelligenz beleidigt. Kurzum, in puncto Gl\u00fccksspiel im Internet wird Europa mehr und mehr zu einem Minenfeld aus immer komplexeren Regeln.<\/p>\n Die Niederlande sind ein weiteres Beispiel par excellence. Ebenfalls im Prozedere, ein Gl\u00fccksspielgesetz auf die Beine zu stottern, ist die Verwendung von Holland-typischer Symbolik wie Tulpen, Windm\u00fchlen oder der Farbe Orange strikt untersagt (Gouda ist unseres Wissen hiervon noch ausgenommen). Ernsthaft, was ist los in Europa? Und ganz nebenbei: Wenngleich es noch kein Gl\u00fccksspielgesetzt in den Niederlanden gibt, so ist man dennoch flei\u00dfig zu Gange, Betreibern bereits jetzt hohe Strafen aufzudr\u00fccken, die dort ihren Service anbieten. Klingt doch etwas nach Deutschland.<\/p>\n Doch zur\u00fcck zu Old Blighty. Es mag ja verst\u00e4ndlich sein, dass u.a. auf die Demospiele nicht mehr ohne Anmeldung zugegriffen werden darf oder Marketing-Kommunikation untersagt wird, die beispielsweise einen Spielautomaten mit M\u00e4rchen-Thematik zeigt; doch ein Verf\u00fchrungspotenzial bereits mit der Nutzung bestimmter Farben in Verbindung zu bringen… das ist doch nicht mehr zurechnungsf\u00e4hig.<\/p>\n Nun gut, jene Regelung, welche Farben man anwenden darf oder auch nicht, ist uns bereits eine Weile nicht mehr untergekommen, war zu Beginn aber definitiv ein Thema (genau wie das Verbot, keine Gewinn-Bilder von Slots darstellen zu d\u00fcrfen). Dennoch, das Reglement der UK Gambling Commission mutiert stetig weiter:<\/p>\n Um an dieser Stelle noch einmal kurz auf Schweden zur\u00fcckzukommen, wo die Online-Gl\u00fccksspielwelt ebenfalls etwas aus den Angeln geraten ist. So ist zum Beispiel nur ein (1) streng geregelter Willkommensbonus erlaubt. Folglich d\u00fcrfen Verg\u00fctungen wie Freispiele, Folge- oder Treueboni, doch auch Events wie Spielautomaten-Turniere<\/a> nicht mehr kommuniziert werden – oder pr\u00e4zise ausgedr\u00fcckt sind all jene Elemente f\u00fcr Spieler in Schweden nach unserem Wissen gar nicht mehr verf\u00fcgbar<\/strong>. Die Fehler, aus denen Deutschland von Schweden lernen kann… oder besser sollte!<\/a><\/p>\n Vielleicht erleben wir in naher Zukunft ja auch noch den Moment, an dem die blonde Protagonistin des Novoliners Lucky Lady’s Charm gef\u00e4lligst einen Pulli \u00fcberzuziehen hat, denn die pr\u00e4gnante Oberweite der Gl\u00fccksfee k\u00f6nnte die Feministen unter den Spielern\/Spielerinnen \ud83d\ude09 auf den Plan rufen. Sekunde, gibt es \u00fcberhaupt Feministen im Online Casino? W\u00e4re einmal interessant das herauszufinden.<\/p>\n Dies wurde brutal offensichtlich, als ein Programm auf BBC Parliament lief, das die Vorladung diverser CEO’s gro\u00dfer Gl\u00fccksspielunternehmen wie GVC und Bet365 samt der Vorsitzenden der UK Gambling Regulierungsbeh\u00f6rde beim Komitee f\u00fcr Gl\u00fccksspiel-Angelegenheiten (The Lords Gambling Industry Commitee) \u00fcbertrug (ja, wir sind ein letztes Mal in England). The Lords Gambling Industry Commitee<\/em> – ein markanter Titel f\u00fcr ein Komitee, das von Tuten und Blasen keine Ahnung hat.<\/p>\n „Impact of the Gambling Industry“ (Einfluss der Gl\u00fccksspielbranche) war das Thema. Und die „Lords“, „Bishops“ und „Baronnesses“ des Britischen Gl\u00fccksspiel-Apparates lie\u00dfen ihren Fragen und Anmerkungen freien Lauf in Richtung der Gl\u00fcksspiel-Barone.<\/p>\n So fragte im Laufe des Programms eine gef\u00fchlt 75-j\u00e4hrige Barroness, deren Namen wir jetzt nicht parat haben, ob sich die Betreiber nicht jemals darum scheren w\u00fcrden, „ungesch\u00fctzte“ Frauen \u2013 zum Beispiel Alleinerziehende \u2013 vor der Gl\u00fccksspielsucht zu bewahren. Sorry, aber jetzt wird’s zu bunt, wenn erneut eine Brise Feminismus in den Mix geworfen wird. Mal abgesehen von dem abwertenden Ton unserer lieben Baronin Freifrau; sind also M\u00e4nner im direkten Vergleich weniger anf\u00e4llig gegen eine potenzielle Suchtgefahr? Ebenso sei erw\u00e4hnt, dass mittlerweile fast genauso viele Damen online Spielen wie Herren, und dies sicher nicht, weil sie dazu mit KO-Tropfen gedr\u00e4ngt wurden.<\/p>\n Zudem war einer von vielen weiteren Punkten, ob man ein Spiel, das besonderen Einfluss auf den Spieler hat, und davon ableitend ein potenziell h\u00f6heres Risikopotenzial birgt (etwa, weil es so unterhaltsam ist?), nicht aus dem Programm genommen werden sollte. Was soll man darauf noch antworten? Sehr geehrter „Lord“ oder „Bishop“, was auch immer f\u00fcr einen Status sie innehaben, nat\u00fcrlich w\u00fcrde eine solche Vorgehensweise keinen Sinn machen, denn damit wird das Kind mit dem Bade ausgesch\u00fcttet!<\/p>\n Treffend konterte der eine oder andere der vorgeladenen Branchen-Mogule, dass je unattraktiver ein Produkt durch immer strenge Restriktionen gemacht wird, einige Spieler letztendlich an Offshore-Firmen (also die de facto illegaaaaaaalen Casinos) abwandern w\u00fcrden. Das wiederum macht Sinn und kann – Fazit – auch der deutschen Gl\u00fccksspiellandschaft drohen, wenn diese nicht sinnvoll reguliert wird.<\/p>\n An Peinlichkeit wohl kaum noch zu \u00fcbertreffen, ist, dass nicht einmal der Sender es geschafft hat, die Unternehmen, die vorgeladen waren, korrekt auszuschreiben. Befair oder Betfair, Wiliam Hill oder William Hill? Etwas sp\u00e4ter wurden die Eintr\u00e4ge korrigiert.<\/p>\n Wenn selbst die BBC die Untertitel nicht mehr korrekt hinbekommt…<\/em><\/p>\n Diese Panne hatte selbstverst\u00e4ndlich keinen Einfluss auf die eigentliche Diskussion im Oberhaus. Doch wird man den Eindruck einfach nicht los, dass einige Leute, die von der Industrie so gut wie keine Ahnung haben, ihre Motivation daraus ziehen, gegen eben diese mit allen Mitteln vorzugehen. Jetzt k\u00f6nnte man direkt ein ganzes Kapitel bez\u00fcglich der Gl\u00fccksspiel-rechtlichen Lage in den Vereinigten Staaten er\u00f6ffnen, doch so weit wollen wir heute nicht mehr gehen (die USA sind verst\u00e4ndlicherweise ein gro\u00dfer Markt, der im Jahr 2006 lichterloh in Feuer aufging, sich aber entgegen enormen politischen Widerst\u00e4nden mittlerweile wieder langsam \u00f6ffnet).<\/p>\n Wenn man die Entwicklungen der Gl\u00fccksspielgesetze in den anderen L\u00e4ndern verfolgt, kann einem bei den ersten deutschen Ans\u00e4tzen nur Bange werden… Oder auch \u00fcbel, je nachdem, wie man es sehen m\u00f6chte. Frei nach dem Motto: „Tempo 50 auf der Autobahn und niemand wird jemals wieder in einen Unfall verwickelt sein. Dennoch kommt man erst mit zwei Stunden Versp\u00e4tung an seinem Ziel an.“<\/em><\/p>\n Warum also sollte gerade das B\u00fcrokratie-verliebte Deutschland ein Interesse an einem Modell haben, das die Aspekte der Erhaltung des Unterhaltungsfaktors, der finanziellen Vorteile f\u00fcr alle Seiten sowie des ad\u00e4quaten Spielerschutzes miteinander vereint? Nein, noch ist nicht alles verloren, doch genauso wenig sollten wir Luftschl\u00f6sser einer perfekten Regulierung bauen.<\/p>\n Anstatt aktuelle Themen der Gl\u00fccksspielbranche einmal nicht so trocken aufzutischen, behandeln wir diese hier schlicht und einfach auf eine unverbl\u00fcmte Art und Weise. Literarische Meisterwerke sind dabei sicher nicht zu erwarten. Daf\u00fcr mag man den einen oder anderen Einblick erhalten, der mit Hilfe einer Brise Ironie idealerweise auch einen Tick humorvoll r\u00fcberkommt.<\/p>\n zur\u00fcck zum Seitenbeginn<\/a> Sommer 2021 soll es soweit sein: Deutschland wird das Online Gl\u00fccksspiel (bzw. den Betrieb von Internet Casinos und Spielen) regulieren (Stichwort: Gl\u00fcNeuRStv bzw. der Gl\u00fccksspielneuregulierungsstaatsvertrag – geht echt locker von der Zunge). Und anscheinend trifft „wer’s glaubt wird selig“ dieses weiterlesen Die Mecker-Kolumne: Deutschland reguliert – das Ende von Spa\u00df und Unterhaltung im Online Casino?<\/span>Schl\u00fcsselpunkte<\/h3>\n
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Stuhl nehmen und setzen – der erste deutsche Gesetzentwurf<\/h2>\n
Gl\u00fcNeuRStv Schl\u00fcsselpunkte<\/h3>\n
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Das Fairplay Casino macht den Anfang bzw. dicht!<\/h2>\n
Dicht mit sofortiger Wirkung \u2013 und das an einem Freitagnachmittag<\/h3>\n
Merkur und Novoline online holte einst ein vergleichbares Schicksal ein<\/h3>\n
Die Medien berichteten von paradiesischen Papieren und alles brach zusammen<\/h3>\n
Das vorl\u00e4ufige Ende der Merkur und Novoline Casinos online<\/h3>\n
A****backen zusammenkneifen und durch…<\/h3>\n
M\u00f6gliches Szenario bis 2021 und danach<\/h2>\n
…denn auch illegale Betreiber werden ihren Vorteil suchen<\/h3>\n
Draufhauen mit der Ethik-Keule bis der Arzt kommt<\/h3>\n
Wie sieht es mit den Online Gl\u00fccksspielregulierungen anderer L\u00e4nder aus?<\/h2>\n
Macht es Old Blighty besser?<\/h3>\n
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Die Politik hat quasi null Ahnung, im Endeffekt aber die Entscheidungsgewalt<\/h2>\n
Der Einfluss der Gl\u00fccksspielbranche auf Mensch, Umwelt und Tier<\/h3>\n
Befair und Wiliam Hill – alternative Schreibweisen<\/h3>\n
Mecker-Schlusswort zum Gl\u00fccksspielneuregulierungsstaatsvertrag, kurz: Gl\u00fcNeuRStv<\/h2>\n
Um was geht’s \u00fcberhaupt in unserer Mecker-Kolumne?<\/h2>\n
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